Odyssee am 6.3. entfällt
Odyssee / Zweimal Josef
Ein Doppelabend
Ensemblediplome des Studiengangs Zeitgenössische Puppenspielkunst in Kooperation mit den Abteilungen Theaterplastik und Maskenbild der HfbK Dresden.
Die Odyssee / 19.00 Uhr
Von Roland Schimmelpfennig
Denken Sie an die Odyssee und vor Ihrem inneren Auge tauchen auf: ein hirtender Zyklop, ein Herr der Winde, singende Sirenen und eine einsame Zauberin. All diesen Figuren wird an diesem Abend eine Seele gegeben – als Puppen. Und all diese Begegnungen finden sich in den Apologen, wörtlich: den Erzählungen, der Odyssee. Doch wer erzählt eigentlich wem von Odysseus, dem Vielgewanderte, dem berühmteste Niemand, dem, dessen Kunde bis zum Himmel reicht? Ebenso wie Homer, thematisiert Schimmelpfennig in seiner Bearbeitung des antiken Stoffes das Erzählen selbst und lässt die Irrfahrt zur Erfindung eines Lehrers werden. Er ist der Liebhaber der Penelope, die statt am Webstuhl auf der Rückbank seines Kleinwagens sitzt, um seinen Geschichten über ihren verschollenen Mann zu lauschen. Und was könnte sich besser für diese Erzählungen eignen als die „Königdisziplin der Behauptung“: das Puppenspiel? Ein Abend über das urmenschliche Bedürfnis, Geschichten erzählt zu bekommen und selbst erzählt zu werden und über die Frage, was nach dem Verlust kommt und nach dem Schmerz. „Wohin brechen wir auf, nach dem, was hier geschehen ist?“
MIT Alexandra Goslawska, Madita Kuhfuhs, Laura Schulze, Tizian Steffen
REGIE & BÜHNE: Marten Straßenberg
KOSTÜME: Juliane Längin
PUPPENBAU & MITARBEIT BÜHNE: Malvine Brinkel, Schneck Pinther, Annabell Wellhöfer, Paula Wild
DRAMATURGIE: Taale Frese
Eine Kooperation mit der HfbK Dresden
Mit Dank an Bernd Freytag für die Chorarbeit sowie Markus Joss für die Arbeit am Bühnenbild.
Zweimal Josef / 20.30 Uhr
Von Kerem Hillel
zwischen Puppenspiel, Clownerie und Laboratorium
Eine Gruppe Nachgeborener schiebt einen Wagen voller Kleidung, Erinnerungen und Kisten auf die Bühne. Sie müssen Clowns werden um zu überleben, denn das Clowneske ist ihr scheinbar einziger Weg einer seltsamen, allumfassenden Heimsuchung zu entkommen. Alsbald offenbart sich diese als ein gewisser Dr. Josef. Er erzählt von der Notwendigkeit an die eigenen Träume zu glauben, und sollte es der Wunsch sein Gott in einer Spielzeugfabrik zu spielen. Insbesondere begeistert sich der Herr Doktor für identische Puppen. Als Neulinge in der Fabrik ankommen, sind sie beunruhigt über Verschwinden ihrer Eltern. Ein anderes Zwillingspaar, grotesk zusammengenäht, ist unentschieden wie mit den beiden in ihrer unauslöschlichen Angst umzugehen ist. Einer von ihnen beginnt schließlich den beiden die größte Geschichte über die Geschwister zu erzählen, die er kennt. Jakobs Sohn Josef und seine Brüder. Als Dr. Josef wieder auftaucht mit der Bitte, Teil der Erzählung zu werden, beginnt ein Streit über die Notwendigkeit von Hoffnung im Angesicht ihrer totalen Unmöglichkeit. Werden die von den Clowns bespielten Figuren es schaffen, sich miteinander zu versöhnen und das Ende der Geschichte einzulösen ? Oder müssen sie unter ihrer Last zusammenbrechen und alle Hoffnung endgültig fahren lassen?
»Zweimal Josef« ist eine Bearbeitung der biblischen Josefgeschichte durch Kerem Hillel. Diese wurde auf Grundlage der Texte »Rechnitz (Der Würgeengel)« von Elfriede Jelinek und »Joseph und seine Brüder« von Thomas Mann gestaltet.
MIT Sven Tillmann (Felz), Robert Richter (Poppe), Sophia Walther (Hoppla)
Geige: Adam Koch
Klavier: Andrea Miazzon
Klarinette: Odile Ettelt
Regie, Text: Kerem Hillel
Komposition: Meittam Govreen, Andrea Miazzon
Kostümbild& Bühnenbild: Felizitas Wiesner
Puppenbau& Bühnenbild: Frieda Kirch, Ronja Wunderlich, Merlin Messenbrink
Dramaturgie: Paul Mühlbach
Eine Kooperation mit der HfbK Dresden
bat-Studiotheater
Belforter Str. 15
10405 Berlin
Bitte beachten Sie, dass für jede Inszenierung des Doppelabends ein separates Ticket erforderlich ist. Der öffentl. VVK beginnt 10 Tage vor der ersten Vorstellung.

