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Sprachspiele

Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache

Cambridge 1929. Wittgenstein is back, der Verfasser des legendären Tractatus logico-philosophicus. Doch wer glaubt, Wittgenstein mache da weiter, wo er 1921 geendet hatte, sieht sich getäuscht. Wittgenstein möchte nicht mehr die Sprache mithilfe der Logik aufräumen und damit alle philosophischen Probleme lösen. Stattdessen wendet er sich der Sprache selbst zu. Ist sie ein geeignetes Mittel dafür, die Welt zu zeigen wie sie wirklich ist? Was ist mit all den sinnlichen Eindrücken, die unser Leben bestimmen? Haben Gefühle eine Logik, kann man sie in Sprache übersetzen? Gibt es eine geeignete Sprache zur Repräsentation von Farben?

Der späte Wittgenstein erkennt, dass unsere Sprache nur funktioniert, weil sie vieles voraussetzt, was sie nicht hinterfragt. Hinter jedem Sinn steht nicht nur ein Spiel, das ihn erzeugt, sondern auch ein Hintergrund, der diesen Sinn einordnet. Ohne ein unhinterfragtes Weltbild kein Sinn und kein Sprachspiel ohne einen stummen Hintergrund. Die Beschäftigung mit der stummen Gewissheit ist Wittgensteins letzte philosophische Passion. - Richard David Precht
 

Der Philosoph Richard David Precht, der Komponist Jörg Mainka und der Regisseur Martin Möller haben zusammen mit Studierenden der Klassen Komposition sowie Historischer und Zeitgenössischer Tonsatz ein literarisch-musikalisch-szenisches Konzept aus der intensiven Beschäftigung mit einem Wittgenstein-Text heraus entwickelt. Für das Projekt zur Spätphilosophie Ludwig Wittgensteins waren dessen Arbeitsweise in den „Philosophischen Untersuchungen“ und seine Idee des „Sprachspiels“ Inspiration und Ausgangspunkt für die kompositorische Arbeit und das Ineinandergreifen von Text, Musik und Bild.

Bereits 2023 erarbeiteten Richard David Precht und Jörg Mainka zusammen mit den Studierenden der Klassen Komposition und Zeitgenössischer und Historischer Tonsatz sehr erfolgreich ein Projekt über den Roman von Robert Musil „Der Mann ohne Eigenschaften“. „Die gleitende Logik der Seele“ wurde in der Hochschule sowie in der Hamburger Elbphilharmonie beim Harbour Front Literaturfestival aufgeführt.

Texte von Ludwig Wittgenstein, Richard David Precht
Saemi Jeong, Shadi Kassaee, René Kuwan, Jonathan Lauwers, Jörg Mainka, Giovanni Michelini, Julius Tangerding, Henning Wölk Kompositionen

Richard David Precht Erzähler
Zalina Sanchez, Markus Ücker Schauspiel
Instrumentalstudierende Mitwirkende

Christian Schüller Musikalische Leitung
Martin Möller Regie
Richard David Precht und Jörg Mainka Projektleitung 

Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin

Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin Charlottenstr. 55

10117 Berlin

Der öffentliche VVK läuft über die HfM Berlin.

© Dela Charles
Markus Ücker