HfS Ernst Busch UNTEN
Zinnowitzer Str. 11
10115 Berlin
Programm
Regie- und Dramaturgiestudierende der HfS Ernst Busch
erarbeiten mit Schauspielstudierenden der UdK Stücke von
Studierenden des Szenischen Schreibens der UdK
KALK
Ein sich langsam scharfstellendes Bild
sichtbar wird ein Mensch
wir nennen ihn
Papa
welcher sich durch die Einzelnen
Erinnerungen
Geschichten
Gegenstände
auflädt
intensiviert
konstruiert
Am Ende bleibt
der Verdacht eines Menschen
Ein Leben das nicht war, was es zu scheinen vorgab
eine Lüge
Eine unüberwindbare Unschärfe
und
die Gewissheit, dass es nie Gewissheit gibt
Drei voneinander distanzierte Geschwister kommen zusammen, um zur Beisetzung ihres Vaters einzuladen. Während der Körper ihres Vaters unter die Erde geht, steigen die drei jungen Menschen hinab ins Reich ihrer Erinnerungen. Für sie beginnt ein Ringen darum, ob sie ihrer eigenen Wahrnehmung trauen können und wie man mit den Toten abrechnet. Den Geschwistern stellt sich die Frage, ob sie trotz alter Kränkungen, unterschiedlicher Lebensentwürfe und verschiedener Bilder ihres Vaters wieder zueinander finden können.
Das Stück wurde kollektiv erarbeitet von einem Autorinnen-Team und einem Regie-Duo. In mystischer Verwebung von Sprache und Live-Sound bringen drei Performer*innen verdrängte Erinnerungen zu Tage.
Regie: Lorenz Leander Haas & Pau Hoff
Text: Amina Hassan, Leah Luna Winzely, Lili Roesing
Live-Sound: Moritz Reichardt
Video: Leah Luna Winzely
Ensemble: Moayad Alsahli, Nayana Heuer, Hannah Kohlmeyer
Vielen Dank der Steinwerkstatt der UdK
CEMBALO
A gemischte Orientierung Period Drama
von Alice Muitoevoli Rugai
Der König ist tot: this is a mess indeed. Eher ein Malheur, meint seine Gemahlin Eliza. Eher eine historisch einzigartige Chance, meint ihre Liebhaberin Charlotte. Nun sitzen die beiden am Cembalo, in dessen Gehäuse sie den royalen Kopf versteckt haben, und müssen sich entscheiden: Wie spielen sie weiter? In ihrer barockesquen Zimmerkapsel scheint das Machtvakuum ebenso fragil wie ihre Liebesbeziehung und die Uhr tickt ( Oh my god: Sie kommen! ). Ist hier der Eisprung einer neuen Ordnung? Wie klingt der erste Ton einer Revolution, wenn wir nicht dieselbe Zukunftsmusik im Kopf haben?
Lang lebe… Ein Stück über Macht und Liebe, die vom Großen ins Kleine wirkt und wieder zurück.
Regie / Bühne: Taale Frese & Lisa Meyer
Text: Alice Muitoevoli Rugai
Kostüm & Make-Up Design: Jonas Roscher
Video: Friederike Hänsel
Ensemble: Stefanie Herzgsell, Linda Rohrer
ALKESTIS
(ADMET und HERAKLES küssen)
Nach Motiven des Euripides
Hinter den Vorhängen einer poshen Wohnung im Prenzlauer Berg spielt ein gespenstisches Ehedrama. Wie in der antiken Vorlage klopft Herakles, der ravende Freund auf der Durchreise, an der Tür von Admet und Alkestis. Der unerwartete Gast stellt das Haus auf den Kopf und bringt das verstummte Paar zum Sprechen. Doch haben sie einander noch etwas zu sagen?
Drei Spielende, Team und Autor reißen das antike Pflaster ab: 2024 immer noch Opfern statt Therapie! Ja, das tut weh. Warum ist der Mensch so gewohnt, dass ein anderer sich für ihn hingibt, statt seine eigene Vergangenheit, Vergänglichkeit aufzuarbeiten. Ein Abend wie ein Wunde, offen, unverheilt und ohne Entkommen.
Regie: Kamelia Tavitian
Dramaturgie: Mona Schlatter
Text: Fabian Hartje
Bühne und Kostüm: Dorka Kreisz
Ensemble: Theresa Gmachl, Marlon Frank, Mitja Over, Moritz Tostmann
HfS Ernst Busch UNTEN
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