Aufruf zur Kundgebung
19.12.2024 ab 8:30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
Liebe Mitglieder der Universität der Künste Berlin, der weißensee kunsthochschule berlin, der Hochschule für Musik Hans Eisler Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin,
als Teil der Landeskonferenz der Rektor*innen und Präsident*innen der Berliner Hochschulen (LKRP) rufen wir – die künstlerischen Hochschulen des Landes Berlin – gemeinsam mit Berlin Research (BR50), der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und anderen Partnerorganisationen zu einer Kundgebung gegen die Einsparungen des Berliner Senats auf. Die Kundgebung findet am 19. Dezember 2024 ab 8:30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus statt.
Berlin zeichnet sich durch ein einzigartiges Beziehungsgeflecht von künstlerischer Hochschulausbildung und Kunstpraxis aus. Eine Kürzung des Kulturetats um über 100 Millionen Euro und zugleich eine Kürzung der Hochschuletats um 8 % stellt für die künstlerischen Hochschulen eine doppelte Bedrohung für die exzellente praxisnahe Ausbildung dar.
Wir wollen bei der Kundgebung den Berliner Senat dringend auffordern, die besondere doppelte Belastung der künstlerischen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Kenntnis zu nehmen und zu berücksichtigen. Die Kürzungen im Wissenschaftsetat für das Jahr 2025 und vor allem jede weitere Kürzung in den Jahren 2026/27 wird die Existenz der künstlerischen Hochschulen, die Exzellenz der künstlerischen Ausbildung, die gesellschaftliche Wirksamkeit der künstlerischen Hochschulen sowie ihren starken innovativen und wirtschaftlichen Beitrag für eine lebenswerte Kunst- und Kulturstadt gefährden. Diese Bedrohung geht zusätzlich damit einher, dass aufgrund der Sparauflagen im Kulturressort die institutionell geförderten Theater, Konzert- und Opernhäuser, Ausstellungsorte und Träger kultureller Bildung gezwungen werden, die Kooperationen mit den künstlerischen Hochschulen und ihren Studierenden auf den Prüfstand zu stellen. Gerade aber das einzigartige Zusammenwirken der künstlerischen Hochschulen Berlins mit der Kunstpraxis sichert die hohe Attraktivität der künstlerischen Studienplätze und zugleich die internationale kulturelle Strahl- und Innovationskraft der Hauptstadt. Für die Studierenden und Absolvent*innen der künstlerischen Hochschulen steht mit den Kürzungen in beiden Etats ihre Zukunft – Chancen und Arbeitsmöglichkeiten von morgen – auf dem Spiel. Durch den Verlust internationaler Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit droht Berlin der Weg in die Provinzialität!
Bei der Kundgebung wollen wir den Berliner Senat daran erinnern, dass wir gemeinsam in der Verantwortung stehen, talentierten jungen Menschen Wege in eine für die Gesellschaft relevante professionelle Kunstpraxis zu ermöglichen. Hierfür braucht es weiterhin ein Bewusstsein dafür, dass Berlin über ein einzigartiges Netzwerk aus exzellenter Ausbildung und ebensolchen Kunst- und Kulturinstitutionen verfügt. Dieses Netzwerk darf nicht zerstört werden!
Die Studierenden der künstlerischen Hochschulen müssen auch weiterhin zu exzellenten Künstler*innen ausgebildet werden können und sich bereits im Studium bzw. unmittelbar nach dem Abschluss dem Berliner Publikum in den Berliner Konzert-, Spiel- und Ausstellungsorten öffentlich präsentieren können. Dafür benötigen wir dringend den besonderen Schutz der künstlerischen Hochschulen und der künstlerischen Praxis.
Mit besorgten Grüßen,
gez.
Prof. Dr. Norbert Palz, Präsident der Universität der Künste Berlin
Dr.in Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin
Prof.in Andrea Tober, Rektorin der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Dr.in Anna Luise Kiss, Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
Treffpunkt: Vor dem Abgeordnetenhaus Berlin, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin
Anfahrtsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U6 bis U-Bahnhof Mohrenstraße oder U-Bahnhof Kochstraße
Bus 300 bis Halt U-Bahnhof Mohrenstraße; M41 bis Halt Abgeordnetenhaus, M29 bis Halt Wilhelmstr./Kochstr., M85, 200, M48 bis Leipzigerstr./Wilhelmstr.
U2, S-Bahnlinien 1, 2, 25 und 26 sowie Regionalbahn bis Bahnhof Potsdamer Platz